Onlinedialog mit MdB Prof. Dr. Armin Grau

Im Rahmen unserer Gespräche mit Abgeordneten des Deutschen Bundestages aus Rheinland-Pfalz trat am 12. Juni Herr Prof. Dr. Armin Grau als Mitglied der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen online in den Dialog mit unserem Verband zu Fragen des Klimaschutzes und des demografischen Wandels. Herr Prof. Grau gehört dem Bundestag seit 2021 an, kommt aus dem Wahlkreis Ludwigshafen-Frankenthal und ist Mitglied des Ausschusses für Arbeit und Soziales. Er ist Facharzt für Neurologie, war von 2003 bis 2022 Direktor der Neurologischen Klinik im Klinikum Ludwigshafen am Rhein und ist außerplanmäßiger Professor an der Universität Heidelberg.

Das Gespräch führten für unseren Verband die Geschäftsführerin Katharina Hilger und der technische Referent Andreas Adler. Kernthema des informativen und freundlichen Gespräches war die Wärmewende im Gebäudebereich. Dabei zeigte sich Herr Prof. Grauer interessiert an den Möglichkeiten des SHK-Handwerks zur Umsetzung der Klimaziele im Gebäudebereich, aber auch an den aktuellen Herausforderungen und Problemen in diesem Bereich. Ihn interessierte insbesondere die aktuelle Entwicklung des Heizungsmarktes. Der technische Referent Andreas Adler führte aus, dass der Anteil von Wärmepumpen und Biomasseheizungen an den abgesetzten Wärmeerzeugern im 1. Quartal 2025 deutlich angestiegen ist, der Heizungsmarkt sich aber insgesamt auf einem auch für die Erreichung der Klimaziele viel zu niedrigen Niveau bewegt. Als Grund wird die große Verunsicherung der Gebäudeeigentümer und Verbraucher gesehen, die durch die erneute Diskussion um die „Abschaffung des Heizungsgesetzes“ im Wahlkampf und in den anschließenden Koalitionsverhandlungen nochmals verstärkt wurde. Einigkeit bestand darin, dass eine Abschaffung des Gebäudeenergiegesetzes („Heizungsgesetz“) nicht vorstellbar und umsetzbar ist, Anpassungen und Vereinfachungen aber durchaus möglich sind. Auch die zu großen Erwartungen der Verbraucher an die kommunale Wärmeplanung führen derzeit zu einem abwartenden Investitionsverhalten.

Konstante, langfristig angelegte und ausfinanzierte Förderprogramme erleichtern die notwendige Transformation der Gebäudewärmeversorgung hin zu erneuerbaren Energien nachhaltig. Die gilt auch für die pflegegerechte Gestaltung des Wohnumfeldes, insbesondere von Bädern. Ein pflegegerechtes Wohnumfeld erleichtert die häusliche Pflege von Seniorinnen und Senioren erheblich und vermeidet unnötige stationäre Unterbringung. Leider ist hier aktuell keine staatliche Förderung mehr verfügbar. Herr Prof. Grauer konnte auch aufgrund seiner beruflichen Expertise bestätigen, dass ein pflegegerechtes Wohnumfeld ein wichtiger Ansatz ist, um stationäre Pflege möglichst zu vermeiden, und dass entsprechende Förderungen sehr sinnvoll sind. Er empfahl hierzu, die für die Haushaltspolitik verantwortlichen Politiker verstärkt zu informieren.

Herr Prof. Grauer konnte wertvolle Informationen und Anregungen für seine parlamentarische Arbeit gewinnen. Unser Verband bot einen weiteren konstruktiven Dialog und seine fachliche Expertise bei Fragen rund um die Wärmewende und die barrierearme Wohnraumgestaltung an.